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Digital-Radar Schweiz 2023

Monitor Bank WIR

www.digital-radar-schweiz.com

Schweizer Langzeitstudie zu den Themen, Sorgen und Gefahren sowie den Vorteilen und Kompetenzen im Zusammenhang mit digitalen Technologien der befragten Schweizer Bevölkerung.

Aktuelle Themen zur Digitalisierung und zu digitalen Technologien

Nicht ganz drei Viertel (72%) der Befragten können ein Thema nennen, das sie für das zurzeit wichtigste im Zusammenhang mit digitalen Technologien halten (Welle 1: 84 %). Das mit Abstand am präsentesten Thema ist Cybersicherheit bzw. -kriminalität, Datenschutz und -sicherheit.

Etwas mehr als ein Fünftel (21%) denkt daran (Welle 1: 29%). Nur noch rund jede/r zwanzigste Befragte (6%) nennt die Kommunikation (Welle 1: 10 %). In gleichem Masse genannt werden verschiedene digitale Geräte und Technologien (6 %, Welle 1: 3 %).

Interesse zur Digitalisierung und zu digitalen Technologien

Zwei Fünftel (40%) der Befragten haben eher oder sehr hohes Interesse (Skalenwerte 5 und 6), digitale Technologien zu beherrschen und entsprechende Kompetenzen zu erlernen. Gegenüber Welle 1 (46%) bedeutet dies einen leichten Rückgang; der Mittelwert sinkt von 4,1 auf 4,0.

Generell kann gesagt werden: Je höher die Bildung und je höher das Haushaltseinkommen, desto höher das Interesse am Erlernen von digitalen Technologien.

Vorteile digitaler Technologien

Im Vergleich zur ersten Welle wird in der vorliegenden Studie 2023 ein sinkender Optimismus bezüglich der Vorteile der Digitalisierung festgestellt.

Nur noch rund die Hälfte (53%) der Befragten sieht eher bis sehr grosse Vorteile (Skalenwerte 5 und 6) in der Digitalisierung; Anfangs 2022 waren dies noch fast zwei Drittel (62%). Gestiegen ist dafür der Anteil derjenigen Befragten, die eine indifferente Meinung haben (Skalenwerte 3 und 4), nämlich von einem Drittel (33%) anfangs 2022 auf zwei Fünftel (40%). Wenig bis überhaupt keine Vorteile (Skalenwerte 1 und 2) sieht weiterhin nur rund jeder zwanzigste Befragte (Welle 1: 5 %, Welle 2: 6 %). Wieder gilt: Je älter die Befragten sind, desto tiefer fällt ihre Bewertung der Vorteile aus.

Bei allen Lebensbereichen beurteilen die jüngsten Befragten (18–39 Jahre) die Vorteile digitaler Technologien signifikant höher als die mittlere (40–64 Jahre) und älteste Gruppe (65+ Jahre). Auch hohe Bildung und hohes Haushaltseinkommen gehen in fast allen Bereichen mit einer höheren Einschätzung der Vorteile einher.

Die Grenze zwischen einer positiveren Einstellung zu digitalen Technologien gegenüber einer negativeren Einstellung zeichnet sich bei einem Einkommensniveau von ca. 6000 Franken ab.

Gefahren digitaler Technologien

Rund ein Sechstel der Befragten sieht eher bis sehr viele Gefahren in digitalen Technologien. Etwa ein Viertel (29%) sieht eher bis überhaupt keine Gefahren.

Der gewichtigste Nachteil der Digitalisierung ist aus Sicht der Befragten die «Überwachung durch Technologien» (4,0). «Datenschutz / IT-Sicherheit» steht an zweiter Stelle (3,9) und die «Abhängigkeit von IT / Internet» an dritter (3,8), gefolgt von «permanenten Onlinesein / permanenter Verfügbarkeit» (3,6), «Kultur / Zwischenmenschliches» (3,2) und dem «Arbeitsplatzverlust» (2,6). Die Reihenfolge dieser Nachteile bleibt gegenüber der Welle 1 unverändert und die Mittelwerte sinken mehrheitlich.

Der einzige Nachteil, der sich in den Augen der Befragten leicht verstärkt hat seit Welle 1, ist der potenzielle Arbeitsplatzverlust (Welle 1: 2,4 / Welle 2: 2,6). Es sind hauptsächlich Befragte mit tiefem Haushaltseinkommen (2,8) und tiefer (2,5) bis mittlerer (2,9) Bildung, welche diesbezüglich persönliche Nachteile sehen.

Die Befragten beurteilen also die Vorteile der Digitalisierung pessimistischer per Ende 2022, die Nachteile aber gleich wie in der ersten Welle anfangs 2022.

Persönliche Kompetenzen im digitalen Zeitalter

Etwas mehr als ein Drittel (36%) der Befragten bezeichnen ihre eigenen Kompetenzen bezüglicher digitaler Technologien als eher bis sehr gut (Skalenwerte 5 und 6). Gegenüber der Welle 1 ist das ein kleiner Rückgang (41%); der Mittelwert sinkt von 4,1 auf 4,0.

Je jünger die Befragten sind, je besser gebildet und je höher ihr Haushaltseinkommen ist, desto höher schätzen sie ihre digitalen Kompetenzen ein.

Kompetenzen fürs digitale Zeitalter

Wiederholt von den sechs abgefragten Kompetenzen wird die «Bereitschaft für lebenslanges Lernen» als die wichtigste beurteilt.

Wie schon in Welle 1, wird die Bereitschaft für lebenslanges Lernen als am Wichtigsten betrachtet (4,7). An zweiter Stelle liegt Offenheit für Neues (4,6), dann folgen technisches Verständnis (4,2), Kommunikationsstärke (4,2), Team- / Kooperationsfähigkeit (4,0) und Kreativität (3,8).

Marc K. Peter, Anna V. Rozumowski, Johan P. Lindeque, Karin Mändli Lerch & Volker Strohm (2023): Digital-Radar Schweiz – Monitor Bank WIR 2023. Projektbericht. FHNW Hochschule für Wirtschaft, gfs-zürich, Bank WIR. Basel und Olten, Mai. Bezug auf: www.digital-radar-schweiz.ch.